Heimat Bote Nr. 41


Bernstein

Göttingen informiert über Königsberger Bernsteinsammlung

Januar 2003, Göttingen (epd). Eine Sonderausstellung der Uni Göttingen informiert bis 31. März über die Geschichte der weltberühmten Königsberger Bernsteinsammlung. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen die Teile der Sammlung, die im Zweiten Weltkrieg vor der Zerstörung gerettet werden konnten und nach Göttingen gelangten.

Der Göttinger Bestand umfasst 2.450 Rohbernsteine, 1.131 bearbeitete Stücke sowie rund 12.000 in Bernstein eingeschlossene Tiere und Pflanzen. Die rund 45 Millionen Jahre alten Fossilien stammen aus dem Baltikum. Sie dienen Wissenschaftlern aus vielen Ländern als Forschungsobjekte.

An der Königsberger Uni befand sich bis 1944 die umfangreichste Bernsteinsammlung der Welt. Angesichts der näher rükkenden Front veranlassten Geologen damals die Überführung von Teilen der Sammlung nach Göttingen. Sie wurden in einem Kalischacht im Solling eingelagert.

Trotz Munitionsexplosion und eines Brandes wurden zwei Kisten mit Bernsteinen gerettet. Das Land Niedersachsen hat 60.000 Euro für den Erhalt der Göttinger Bernsteinsammlung bewilligt. In einem Forschungsprojekt sollen neue Methoden zur Konservierung entwickelt werden. Viele Stücke wiesen Verfärbungen und winzige Risse auf, was ihre wissenschaftliche Nutzung einschränkte.

Beim Ausbaggern der Fahrrinne von Pillau nach Königsberg im Jahre 1855 wurde so viel Bernstein gefunden, dass die preußische Regierung auf den Gedanken kam, Firmen die Genehmigung zu verkaufen, mit Dampfbaggern den Haffgrund nach Bernstein zu durchwühlen? Das lohnte sich dann aber doch nur im Kurischen Haff, wo bis 1890 mit 15 Baggern und 1000 Arbeitern bis zu 75.000 kg Bernstein rausgebaggert wurden.

Bernsteinzimmer, die unendliche Geschichte.
Die Meldung ging durch alle Zeitungen: Der Nachbau ist fertig.

Guido Knopp, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte hat jetzt festgestellt, dass das Bernsteinzimmer seinerzeit nicht im Königsberger Schloß verbrannt ist. Zusammen mit Spiegel-TV brachte das ZDF im März und April zwei Sendungen über dieses Thema.

Kieler Nachrichten: In Ruruplund bei Süderbrarup hat Heinz-Walter Sandek, ein ostpreußischer Bernsteinschnitzer, ein Bernsteinmuseum eingerichtet.




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