Heimat Bote Nr. 42


Storchengeschichte

Nach einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1934

Früher war es üblich, die Wäsche zum Trocknen auf der Bleiche auszulegen. Nun hatte Adebar einer Familie in Wenden, Kreis Rastenburg, Nachwuchs gebracht. Die Mutter legte die gewaschenen Babysachen sorgfältig auf die Bleiche. Als sie nach einigen schönen Sonnenstunden die getrocknete Säuglingswäsche wieder einsammeln wollte, waren viele Dinge verschwunden, nur noch ein kleiner Teil lag da.
Sofort fiel der Verdacht auf die "Nachbarsche" denn sie hatte auch ein Baby bekommen aber längst nicht so eine schöne Babyaussteuer. Schon flogen die ersten bösen Worte über das Grundstück, die ebenso lautstark und kräftig erwidert wurden.
Einige Tage nach diesem Streitgespräch stieg der Vater eine Leiter zum Dach hinauf, denn er hatte auf dem First Reparaturen durchzuführen. So kam es, daß er auch in das Storchennest guckte.

Was entdeckte er dort zu seinem großen Erstaunen? Kleine Hemdchen und Jäckchen, weiße Windeltücher. Also hatte der Storch die Bleiche abgeräumt und die Babywäsche zu seinem Nachwuchs gebracht!
Schnell war die Freundschaft zu den Nachbarn wieder hergestellt und der Dorffrieden gerettet. C.K.


Aus "Rund um die Rastenburg" Juni 2003





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