Heimat Bote Nr. 42


Achtung Autofahrer

Bei Fahrten ins Memelland und in das nördliche Ostpreußen wartet auf den Autofahrer eine kleine Überraschung. Von ihm wird eine Versicherung verlangt. Unsere grüne Versicherungskarte gilt da nicht. Jedoch bekommt man bei den Litauern gegen Vorlage dieser Karte einen vergünstigten Tarif von 50 %. Selbst die Vorlage einer Bescheinigung der eigenen Versicherung, dass sie eine Haftung übernimmt, wird in den meisten Fällen nicht anerkannt. Die Polizei verlangt die Vorlage der litauischen (auch grünen) Versicherungspolice.
Ich zahlte für 15 Tage bei Vorlage meiner grünen Karte 39,45 Lit., das entspricht bei einem (festen) Wechselkurs von 1 Euro = 3,44 Lit = 11,47 Euro. Ohne meine grüne Versicherungskarte hätte ich für die 15 Tage etwa 79 Litas bezahlen müssen.
Der Hintergrund dieser Aktion ist mehrfach. Litauen will in die EU und sich damit an das übrige Europa angleichen. Sie hatten aber einen Fehler gemacht, indem sie dem Londoner Abkommen der Versicherungen nicht beigetreten sind. Ähnlich sieht es mit Rußland aus.

Die übrigen Baltischen Staaten sind diesem Abkommen beigetreten. Das sieht man an der grünen Versicherungskarte. So findet man dort EST für Estland und LV für Latviga/Lettland; die anderen Staaten fehlen. Litauen verlangt diese eigene Versicherung auch von seinen eigenen Autofahrern, aber genauso von den Russen. Das hat nunmehr zur Folge, dass die Schlangen an den Grenzen kürzer geworden sind. Denn umgekehrt müssen die Litauer im russischen Teil Ostpreußens auch die Versicherung der Russen bezahlen. Somit ist der ganze bisher praktizierte Benzinhandel unrentabel geworden!
Aus "Rund um die Rastenburg" Juni 2003





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