Heimat Bote Nr. 50

Kieler Nachrichten

Flucht über die Ostsee

Am Mittag des 30. Januar 1945 lichtete die "Wilhelm Gustloff" (Foto) in Gotenhafen an der Danziger Bucht die Anker. An Bord waren mehr als 10000 Flüchtlinge, die vor der Roten Armee zu entkommen hofften. Es waren Frauen, Kinder, Verwundete, aber auch Soldaten einer U-Boot-Lehrdivision, die für den Kampf um den vermeintlichen "Endsieg" evakuiert wurden. Niemand an Bord ahnte, dass dem Ozeanriesen das sowjetische U-Boot "S 13" folgte. Als die Nacht hereinbrach, erschütterten drei Torpedoeinschläge die "Wilhelm Gustloff". Nach nur 60 Minuten versank der einstige Stolz der "Kraft durch Freude-Flotte" in der Ostsee, etwa 9000 Menschen starben. Den Überlebenden haben sich die Bilder dieser Nacht für immer eingeprägt, als sie in der eiskalten Ostsee um ihr Leben kämpften und mit ansehen mussten, wie Angehörige und Freunde ertranken. Für die Russen ist der U-Boot-Kommandant Alexander Iwanowitsch Marinesko heute noch ein Held. Gerade erst wurde ein Film über ihn gedreht. Titel: "Der Erste nach Gott".


Foto dpa I



Wilhelm Gustloff



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