Unsere Heimat in
Ostpreußen

"Du kleiner Ort, wo ich das erste Licht gesogen,
den ersten Schmerz, die erste Lust empfand,
sei immerhin unscheinbar, unbekannt,
mein Herz bleibt doch vor allem dir gewogen,
fühlt selbst im Paradies sich noch aus dir verbannt"
(Wieland)
Viel ist dem nicht mehr hinzuzufügen, außer viele große Bücher, außer viele schreckliche Erlebnisse, außer Flucht und Sterben, außer: An fremden Wassern weinen, wie Surminski das so einfühlsam in einem seiner vielen Bücher um unsere verlorene Heimat geschildert hat.


Klicken Sie in der Grafik doch mal auf die "Heimatgemeinschaft Großheidekrug"
Damals

Und heute

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U
nser Dorf Großheidekrug mit seinen Randgemeinden Caporn, Widitten, Marschehnen, Bärwalde, Nautzwinkel hatte im Amtsbezirk immerhin 4000 Einwohner. Davon gibt es noch 400 Bezieher unseres Heimat Boten.
Unsere Gemeinde liegt in Nord-Ostpreußen am Frischen Haff. Heute leben dort Russen, die ihrerseits aus ihrer damaligen Heimat nach Nord-Ostpreußen umgesiedelt wurden. Nach der Flucht, der deutschen Bevölkerung fand dann die endgültige Vertreibung l949 statt.
An anderer Stelle wird noch nachzulesen sein, was sich in Königsberg (heute Kaliningrad) und Umgebung zugetragen hat.

Damals

Und heute

Die Gemeinde Großheidekrug – früher Gr. Heydekrug gehörte zu Ostpreußen und zwar zum Kreis Samland. Einer Halbinsel gleich schaut es aus dem gerundeten Ostpreußen – einer Nase gleich – hervor. Der Name Samland kommt von Same – Erde, Altpreußisch bedeuteten "Samen" einfach Einwohner. "Semben" hießen sie altnordisch bei den Dänen. Der Wortstamm erscheint in Sambitten. Das dänische Lagerbuch nennt das Samland 1268 "Zambia".
Die erste Nachricht über das Bernsteinland stammt von Herodot aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Ein Jahrhundert später berichtet Pytheos aus Marseille von der Bernsteininsel "Abalus
Dies nur zur Einführung und zur Darstellung und ein wenig auch zur Werbung für all` die Menschen, die dort ihre Wurzeln haben und die immer noch an ihnen haften. Denen es Tränen in die Augen treibt, wenn sie ihr Heimatlied hören oder auch singen:

Ostpreußenlied

"Land der dunklen Wälder und kristall`nen Seen,
über weite Felder lichte Wunder geh`n.

Starke Bauern schreiten hinter Pferd und Pflug,
über Ackerbreiten streicht der Vogelzug.

Und die Meere rauschen den Choral der Zeit.
Elche stehn und lauschen in die Ewigkeit.

Tag ist aufgegangen über Haff und Moor,
Licht hat angefangen, steigt im Ost empor.



E
inwohnerzahlen (1939) und Größe
Großheidekrug, Caporn, Vierbrüderkrug,
Kl.-Heidekrug, Margen Wurzelkrug,
2411 4876,4 ha
Widitten, Elenskrug, Marschenen 351 580.7 ha
Nautzwinkel, Margen, Pokaiten,
Ober-Nautzwinkel, Unter-Nautzwinkel
294 310 ha
Vertretene Berufe
Durch die Nähe des Frischen Haffs mit dem Königsberger Seekanal gab es viele Fischer, einen Fischmeister und Leute die beim Hafenbauamt in Pillau arbeiteten. Bauern – Waldarbeiter – Versorgungsbetriebe, (Bäcker, Fleischer, Kolonialwarenhändler - Schuhmacher – Schneider – Schmiede – Ausflugslokale, die am Wochenende von Königsbergern besucht wurden, die entweder mit dem Bus bis Vierbrüderkrug – einen im Wald gelegenen Ausflugsort mit Gaststätten und Lokalen – fuhren und bis Großheidekrug wanderten oder mit Fahrrädern kamen. Viele verbanden den Besuch mit einer Segeltour.

Volksschule – 7 Klassen eine Aula, ein Rektor und fünf Lehrer. Schülerzahl im Mittel 450.
Eine Kirche mit Pastor.
Widitten hatte eine eigene zweiklassige Volksschule, in die auch die Kinder von Marschenen und Elenskrug gingen. Zwei Lehrer, etwa 80 Kinder.

V
erkehr
Durch Großheidekrug führte die Reichsstraße 131 zwischen Königsberg (etwa 20 km) und dem Seehafen Pillau (etwa 25 km). Zweimal täglich fuhr ein Omnibus von Königsberg bis Zimmerbude.
Im Sommer fuhr täglich früh ein Dampfer nach Königsberg, auf dem die "Fischfrauen" und Bauern mit ihren Erzeugnissen zum Markt fuhren, und brachte sie nachmittags zurück.
Der nächste Bahnhof Seerappen der Eisenbahnlinie Königsberg - Pillau war 7 km entfernt.
Direkt an Großheidekrug vorbei führte der Königsberger Seekanal, eine ausgebaggerte Fahrrinne, in der auch große Überseeschiffe bis Königsberg fahren konnten. Der ausgebaggerte Sand wurde zum Teil ans Ufer gespült (Spülfelder)und ergab nach einigen Jahren Weideflächen für die Kühe. Der Rest wurde neben die Fahrrinne ins Haff geschüttet und durch Uferbefestigungen gehalten. Dadurch entstanden langgestreckte Inseln mit Durchlässen für die Fischer zum offenen Haff. Teilweise wurden die Durchlässe mit Leuchttürmen versehen, an deren Lichtsignalen sich die Fischer in der Dunkelheit orientierten.
Großheidekrug hatte auch eine Signalstation (Deppen).

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